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Perlpilz & Pantherpilz - niemals verwechseln!

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Fast alles über Pilze
(Bücher, DVD u.a.)

Nach dem zweiten Weltkrieg

ging meine Mutter mit uns Kindern im Sommer und Herbst fast täglich auf den Truppenübungsplatz Döberitz, heute Döberitzer Heide, um Brombeeren und Pilze zu sammeln. Sie hatte einen Faible für kleine Steinpilze und fand sie sogar unter dem Laub,  wenn sie noch gar nicht zu sehen waren. Sie liebte Steinpilze, und wir brauchten sie auch zum Überleben, denn zu essen gab es wenig.

So wurde ich ein leidenschaftlicher Pilzsammler. Aber die Angst, einmal an giftige Pilze zu geraten, war trotzdem groß. Zu Hause hatte ich mehrere kleine Pilzbücher und später die 6-bändige Ausgabe des Handbuches für Pilzfreunde von Michael HenningPilzbuch. Die war in der DDR sehr schwer zu kriegen. Wenn ich in Zeitz bei meinen Schwiegereltern zu Besuch war, ging ich regelmäßig in die dortige Buchhandlung, um einen "Henning" zu erwischen. Einmal hatte ich Glück. Es gab den Band 4, den ich noch nicht hatte. Zu Hause angekommen stellte ich aber entsetzt fest, daß viele Seiten wie von Säure angefressen aussahen und andere Seiten verkehrt herum geheftet waren. Sofort ging ich zurück und wollte das Buch umtauschen. "Das geht nicht", sagte die Verkäuferin. Wieso? Wir haben nur dieses eine Exemplar geliefert bekommen. Dann holte sie tief Luft und sagte, jetzt wisse sie auch, warum sie dieses Buch bekommen hatten. Weil es beschädigt war!!!!! Die guten Bücher gingen vornehmlich in den Export für Devisen. Die beschädigten Exemplare verkaufte man im eigenen Land. Nicht umsonst soll Ulbricht einmal gesagt haben: "Erfüllt mir auch den Ausschußplan!". Ich brauche auch was für mein Volk. lach

Pilzsporen von einem RöhrenpilzMehrere Jahre beschäftigte ich mich mit dem Unterschied zwischen Perl- und Pantherpilz. Ich wußte, daß der eine ein köstlicher Speisepilz ist und der andere tödlich giftig ist. Beide sind Knollenblätterpilze. Viele glauben, daß alle Knollenblätterpilze giftig sind. Richtig ist allerdings, daß die giftigsten Pilze Knollenblätterpilze sind. Und mit dem Silberlöffeltrick kann man giftige und eßbare Pilze auch nicht unterscheiden. Man muß sie schon sehr gut kennen, sonst ist man schnell im Pilzhimmel! (das Sporen-Foto stammt von einem Rotfußröhrling).

Irgendwann bekam ich ein kleines Schülermikroskop geschenkt, und fing an, die Sporen der Pilze zu vergleichen. Nun sammelte ich auch den Perlpilz. Als ich eines Tages mit einem Korb voller Perlpilze aus der Döberitzer Heide kam, hielt mich eine Frau an und warnte mich eindringlich vor dem Verzehr dieser giftigen Knollenblätterpilze. Ich aß sie trotzdem, und sie schmeckten sehr gut, und ich lebe noch.

Wegen meiner Leidenschaft Pilze zu suchen kam ich auch mal ins Visier des Staatssicherheitsdienstes. Ein "lieber Arbeitskollege" hatte mich verpfiffen. Hier die Wertung des Staatssicherheitsdienstes.

Perlpilz             SpeisepilzePilzbuch

Großer braunrötlicher Knollenblätterpilz mit abwischbaren weißlichen Pusteln auf dem Hut, geriefter Manschette als Ring um den Stiel und einer Knolle ohne Tasche oder Wulst. Madenfraßgänge und Fraßstellen von Schnecken oder Verletzungen färben sich rötlich. Der Perlpilz enthält hitzeunbeständige Magen-Darm-Gifte und sollte deshalb nicht roh verzehrt werden.
Hut: Fleischfarben bis weinrötlich, auch gelblich bis bräunlich mit grauweißlichen seltener rötlichgrauen Pusteln. Der Hutrand ist selten oder gar nicht gerieft, die Haut ist abziehbar. Das Fleisch unter der Haut ist leicht rötlich. Guter Speisepilz, leider häufig madig.

Pantherpilz und Perlpilz sehen sich täuschend ähnlich! Pantherpilz Amanita pantherina (links) und Perlpilz Amanita rubescens (rechts)
sind Knollenblätterpilze. Sie sehen sich täuschend ähnlich!
Und je nach Standort sehen sie häufig auch noch unterschiedlich aus!
Klicken Sie zum Vergrößern in das Bild.

PilzPerlpilz mit Muster in der ManschettePerlpilz mit Muster in der Manschette und HutPerlpilzGruppe von PerlpilzenEin deutliches Unterscheidungsmerkmal ist die wie ein Plisseerock geriefte Manschette des Perlpilzes. Die Manschette des Pantherpilzes ist hingegen glatt. Schneckenfraß und Madengänge verfärben sich beim Perlpilz rötlich. Hingegen bleiben sie beim Pantherpilz weiß. Größte Vorsicht ist bei noch jungen oder geschlossenen Pilzen geboten, denn dann ist die geriefte Manschette nicht erkennbar.

Der Perlpilz ist leider häufig stark madig und wird auch gern von Nacktschnecken angefressen.
Der Pantherpilz wird trotz seiner starken Giftigkeit auch von Maden befallen und von Schnecken angefressen, wenn auch vergleichsweise weniger.

  • Pantherpilz:  tödlich giftig!!!    GiftpilzePilzbuch

Pantherpilz Knollenblätterpilz, tödlich giftigPantherpilz Knollenblätterpilz, tödlich giftigPantherpilz Knollenblätterpilz, tödlich giftigPantherpilz Knollenblätterpilz, tödlich giftigPantherpilz Knollenblätterpilz, tödlich giftigPantherpilz Knollenblätterpilz, tödlich giftig
Pantherpilz Knollenblätterpilz, tödlich giftigPantherpilz Knollenblätterpilz, tödlich giftigPantherpilz Knollenblätterpilz, tödlich giftigPantherpilz Knollenblätterpilz, tödlich giftigPantherpilz Knollenblätterpilz, tödlich giftigPantherpilz Knollenblätterpilz, tödlich giftig

Ende September 2010 wurde in den Medien viel vor dem Verzehr unbekannter Pilze gewarnt. Der warme Sommer und nun der viele Regen brachten Unmengen an Pilzen hervor. Die Pilzvergiftungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht!

Verwechselungsgefahr besteht auch mit dem ungenießbaren Grauen Wulstling. Auch er sieht dem Perlpilz täuschend ähnlich, rötet aber nicht. Die Manschette ist wie beim Perlpilz gerieft (Abdruck der Lamellen).

Blätter, Stiel und Manschette bei Perl- und Pantherpilz (größere Bilder)

Perl- und Pantherpilz nebeneinander machen die Verwechselungsgefahr besonders deutlich.

Das Sporenbild des Pantherpilzes

Sporenbild des Pantherpilzes

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