Dieser Mittelspecht fütterte im Schloßpark Sanssouci seine Jungen mit Haferflocken
Die Haferflocken gibt es schon mal zum Anfüttern:
Klick auf die Bilder zum Vergrößern. Rechte 3 Bilder: Am Parkweg steht eine alte Eiche mit einem großen Sturmschaden.
An dieser Stelle hatte der Specht binnen 24 Stunden eine Höhle gezimmert.
Zur Kontrolle, ob er noch baut, hatte ich am nächsten Tag eine
Baumrinde unter den Baum gelegt
und fand darin nur noch sehr wenig neue Späne.
Er war am 20. April 2006 fertig mit der Höhle.
Schon bald darauf folgte die Vogelhochzeit. Die ging recht schnell vonstatten:
Zweimal mit der Geliebten in wilder Jagd um den Baum herum geflogen und dann auf dem nächsten Ast zur Sache gekommen.
Ein Foto war allerdings unmögllich.
Im Frühjahr 2007 gelangen mir allerdings per Zufall in Hamburg einige (fast unbrauchbare) Fotos von einer Buntspechtvogelhochzeit.
Ich sah einen Buntspecht im Baum und wollte ihn fotografieren. Ich war aber in keiner guten Position. Und ehe ich mich versah, war ein zweiter Buntspech da,
und es ging sofort eine richtige Balgerei los. Das Ganze dauerte aber nur wenige Sekunden, dann war das Spektakel vorbei.
Hier die "misslungenen" Fotos:
Diesen Specht wollte ich mit der Serienbildfunktion der Kamera fotografieren.
Und das kam am Ende dabei heraus, eine Buntspechtvogelhochzeit.
Bei den Schwänen war das noch ganz anders. Die führten einen richtig schönen Tanz auf, den Schwanentanz.
Soviel Zeit hatten die Spechte wohl nicht. Gleich zu Anfang gelang mir ein halbwegs vernünftiges Foto, welches ich in der FC zeigte.
Und dort hat mir ein Vogelkenner angemerkt, daß es sich sogar um einen Mittelspecht handelt. Also etwas, was man nicht jeden Tag sieht.
Bis dahin war er für mich nur ein Buntspecht. Nun aber war das Interesse richtig geweckt. Deshalb beschloß ich,
mich mit den Spechten
anzufreunden, falls sie das mitmachen würden. So ging ich täglich mindestens zweimal mit Anton an der Spechthöhle vorbei
und redete mit
ihm (oder ihr), damit sie meine Stimme kennen lernen sollten.
Wenn Leute in der Nähe waren, habe ich das tunlichst unterlassen. Die hätten mich vielleicht für verrückt gehalten,
was ein richtiger Naturfreund vermutlich auch ist oder sein sollte.
Schon nach wenigen Tagen zeigte das eine erstaunliche Wirkung.
So kam es immer öfter vor,
daß zuerst nur vorsichtig der Schnabel und später sogar der Kopf herausschaute,
so als wollten sie sich überzeugen, daß nur ich und kein anderer da kam.
Das war ein gutes Gefühl. Wir verstanden uns zwar nicht, aber wir kannten uns. Nicht einmal der Hund störte.
Das ist nicht unser Mittelspecht.
Der auf den beiden linken Bildern hämmerte im Januar an
einer großen alten Platane im Schloßpark Sanssouci nach Freßbarem herum.
Ich vermute, es ist ein Buntspecht. Genau weiß ich es aber nicht.
Schönes Foto eines Mittelspechtes bei Wikipedia.
Den anderen Specht traf ich an einer Buche an den Düsteren Teichen.
Der Mittelspecht hat eine große durchgehende rote Kopfplatte, die beim Männchen noch weiter nach hinten durchgezogen ist.
Mir fällt die Unterscheidung gar nicht so leicht. Seinen Ruf kenne ich inzwischen aber sehr genau. Denn in letzter Zeit war er häufiger
in Nachbars
Garten zum Kirschen holen gekommen. So zeigte er auch den Jungen die schönen Knupper, die auch die Stare so lieben.
Aber auch die
Krähen und Elstern holen sie sich regelmäßig. Wenn die Nachbarn zwei Tage nicht hinschauen, ist der Baum leer.
13 Jahre wohnte ich hier. Noch nie wurden die Kirschen reif. Sie wurden immer schon vorher von der Vogelschar abgeräumt.
Ein Jungspecht am 10. Juni 2005 in Nachbars Kirschen.
Ein anderer Mittelspecht fing zeitgleich einige 100 Meter weiter an einer recht dürren Sumpfzypresse an zu bauen.
Das Einflugloch ist richtig sauber wie von einem Tischler gemacht. Dieser Specht hatte echt etwas drauf. Vielleicht war ist derselbe Specht?
Ob er aber dort auch brütet oder nur schläft, konnte ich nicht feststellen.
Unterhalb des Loches sind Spuren vom häufigen Anfliegen sichtbar.
Gesehen habe ich ihn nur selten und dann auch nur aus der Ferne.
Das Loch ist in nur 2 m Höhe an einem dünnen Baum im sumpfigen Gelände. Dort gibt es Schlangen.
Erst am 19.06.2006 bin ich einer am Ufer begegnet.
Und die war nicht gerade klein!
Können Schlangen den Spechten gefährlich werden???
Es war eine Weile ruhig geworden am Mittelspechtbaum. Ich dachte schon, sie haben es aufgegeben.
Eines Tages bekam ich dann mit, wie sie sich ablösten.
Der Ablöser gab schon weit vor dem Baum einen kurzen Ruf ab.
Sofort flog der andere aus dem Nest ab, und das war dann auch schon die Ablösung.
Gruß und Kuß oder so etwas wie Tschüß oder Begrüßung gab es nicht. Alles ging sekundenschnell ohne jede Übergabe.
Übergabe ist wohl auch nur eine rein menschliche Erfindung. So etwas ist bei den Spechten unnötig.
Das haben sie im Blut oder den Genen. Sie brüteten also.
Beide Spechte sind gleichzeitig mit Futter am Baum.
Darauf war ich leider nicht vorbereitet, da dies sehr selten vorkam. Ich war ja auch nicht unentwegt am Baum!So ist der zweite Specht leider beschnitten. Ganz weglassen wollte ich ihn aber auch nicht.
Daß sie so naheam Einflugloch gleichzeitig auftauchen wür, darauf war ich nicht gerfaßt.
Meistens wartete einer am anderen Baum oder am gleichen Baum viel weiter oben.
Mir ist aufgefallen, daß es wohl so etwas wie eine Rangordnung beim Füttern geben muß.
Denn es kam vor, daß einer, der beim Füttern war, sofort flüchtete, wenn der andere mit Futter kam.Wer da vor wem duckte, habe ich nicht heraus bekommen.
Aber in den meisten Fällen hatte am Nest wohl eher SIE das Sagen.
Am 05. Mai 2006
es war der Tag vor dem Ausflug der Mittelspechte, da wartete ich stundenlang vor der Spechthöhle. Schließlich ahnt man ja nur, daß die Jungspechte bald ausfliegen werden. Geht man nach Hause zum Mittagessen etwa, sind sie weg, wenn man zurückkommt. Also heißt es Geduld haben, Geduld und nochmals Geduld. Plötzlich kam dieser Feldhase auf mich zugelaufen. Ich nahm die Kamera samt Stativ und hielt kurzer Hand auf den Hasen. Der hatte wohl den so still dastehenden Mann nicht für voll genommen. Das hat er nun davon. Jetzt ist er auch hier.
Brennt hier etwa der Nistkasten gerade ab?
Zum Glück nicht. Der Altspecht flog nur für die Kamera viel zu schnell davon:
Also so etwas wie Bewegungsunschärfe!
Im Wald ist eben das Licht nicht so gut, daß man mit
kurzen Verschlußzeiten arbeiten kann.
Dies war übrigens jeweils nur ein Bild einer Serienaufnahme. Auf den anderen Bildern war der Specht bereits über alle Berge.
Die Kamera wurde ausgelöst, als der Schnabel des Altspechtes zu sehen war. Nur eins von fünf Bildern - und das sieht noch wie Feuer oder Rauch aus!
Ein Schnabel voller winziger Beeren. Erstaunlich, wie der Specht sie alle halten kann. Selbst rufen kann er dabei noch.
Und hier ist ein Foto, auf dem man sehen kann, wie lang die Zunge eines Mittelspechtes ist.
Hier stehen ihm wohl die Haare zu Berge (Federn). Es sieht so aus, als wäre er ein wenig erzürnt über den Fotografen unten am Baum.
Und schnell noch ein sichernder Blick nach rechts und ab geht es zur nächsten Futtersuche.
Hier schaute der Jungvogel nach den rufenden Altvögeln.
Er bekam nur noch sehr selten und obendrein wenig Futter gebracht.
Er sollte ausfliegen,
aber er muß erst noch seine Angst überwinden.
Dieses Spielchen zog sich über mehrere Stunden hin. Immer häufiger kam er weit aus dem Astloch heraus.
Aber die Angst war stärker,
und so verschwand er wieder und wieder in der sicheren Nisthöhle.
An diesem Tag ließ ich das Mittagessen sausen, denn den Abflug der Jungen wollte ich nicht verpassen.
Eine solche Gelegenheit wird es wohl so schnell nicht mehr geben.
Gegen 14 Uhr war es dann so weit. Er wagte den Absprung.
Es war nur ein einziger Jungvogel. Entweder habe ich die anderen verschlafen oder sind sie etwa ein Opfer der vielen verfütterten Haferflocken geworden?
Das Nest ist nun leer, und der Jungspecht macht gleich den ersten Flug seines Lebens.
Eine Sekunde später flog er ab.
Beide Altvögel füttern abwechselnd in diesem kurzen Video (28 Sekunden)
Der erste Flug aus dem Nest war ein Sturzflug an den Fuß dieses benachbarten Baumes.
Dort kletterte er so schnell er nur konnte nach oben in Sicherheit,
wo beide Altvögel ihn schon mit Futter als Belohnung erwarteten.
Bei einem Spaziergang im Sachsenwald bei Hamburg fand ich diese abgesägten Spechthöhlen.
Es gab noch viele andere ähnliche Holzstücke.
Wie Spechte ihren spitzen, scharfen Schnabel einsetzen, um wohl vorrangig in der Brutzeit auch an "Frischfleisch" (sprich Kücken) zu kommen,
kann man auf den folgenden Fotos sehen. Sie sind sogar in der Lage, Blech zu bearbeiten! Manche Nistk ästen wurden von Vogelfreunden
wieder repariert,
sind aber inzwischen erneut aufgebrochen worden. Auch Fledermauskästen bleiben nicht verschont, insbesondere wenn sie mit Dachpappe
gegen Nässe bedeckt worden sind. Dann suchen die pfiffigen Spechte nach Insekten unter der Pappe.
Auch alles was hohl klingt, wird gerne behämmert.
Es könnten ja Würmer oder andere Leckerbissen darin verborgen sein.